Greifvogelatlas
In der Welt der Greifvögel gibt es unterschiedliche Gruppen. Man unterscheidet grob in Falken, Habichtarige, Neuweltgeier und Eulen. Hier ist eine Übersicht der bekanntesten und für die Falknerei interessantesten Arten.

Wanderfalke
Falco peregrinus
Der einheimische Falke
Beinahe durch das Pflanzengift DDT ausgerottet, haben sich durch effiziente Schutzmaßnahmen die Bestände wieder erholt. Tauben, Krähen, Fasane und selbst Reiher stehen auf seiner Beuteliste. Er schlägt seine Beute nur in der Luft, wobei er im Sturzflug Geschwindigkeiten von bis zu 360 km/h erreichen kann. Besonders aufregend ist die Anwartebeize, wobei er in grosser Höhe kreisend über stöbernden Hunden wartet bis Beute aufgescheucht wird, die er dann im Sturzflug schlägt.

Gerfalke
Der aus dem Norden
Der größte Falke
Kräftig, ausdauernd, so verfolgt er seine Beute, die aus Schneehühnern und Schneehasen besteht. In der Falknerei wird er als Faustfalke (Jagdflug vom Handschuh) auf Fasane und Hasen eingesetzt. Obwohl das Klima des Polarkreises gewohnt, machen ihm unsere klimatischen Bedingungen keine Probleme.

Sakerfalke
Der arabische Jagdfalke
Schön und vielseitig
Er ist der zweitgrößte Falke. Er hat die Qualitäten zum Faustfalken, eignet sich aber auch zum Anwarten. Er wird bevorzugt zur Krähenjagd eingesetzt, schlägt aber auch Enten, Fasane und wurde früher auch zur Reiherbeize verwendet. In der arabischen Welt gehört er zu den Statussymbolen der Scheichs. Dort wird er zur Jagd auf Houbaras (Saharakragentrappen) eingesetzt, die um einiges größer sind als er.

Habicht
Der Beizvogel schlechthin
Der Habicht jagt alles, was nicht bei "drei" auf dem Baum oder im Bau ist. Kaninchen, Hasen, Fasane, Krähen, Tauben, Enten... keiner ist vor ihm sicher. Dabei liebt er den Überraschungsangriff und setzt auf seine Geschwindigkeit und Wendigkeit. Die männlichen Vögel sind ca. 30% kleiner als die weiblichen, weswegen sie in der Falknersprache "Terzel" (vom lateinischen "tertia" = ein Drittel) genannt werden.

Rotschwanzbussard
Red tailed hawk
Der "Amerikaner" unter den Beizvögeln
Ein wegen seines Beutespektrums in den USA sehr beliebter Beizvogel, der auch in unseren Breiten seine Anhänger hat. Seinen Namen verdankt er seinem rostroten Schwanz. Er eignet sich für die Jagd auf Kaninchen, Hasen und Fasanen.
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Wüstenbussard
Harris hawk
Seine Jagdart schlägt die Brücke zwischen Habicht und Falke
Ein wegen seines Beutespektrums sehr beliebter Beizvogel, der sich einer großen Fangemeinde erfreut. Er jagt im Gegensatz zu anderen Greifvögeln auch in Kompanie, d.h. zu mehreren Artgenossen, wobei sie sich die Rollen des Treibers und Jägers aufteilen. Er eignet sich für die Jagd auf Kaninchen, Hasen und Fasanen, wobei ihn seine Jagdart aus freier Folge mit Überraschungsangriff, aus großer Höhe im Sturzflug oder von der Faust zu einem begehrten Beizvogel macht.

Steinadler
"Golden Eagle"
Auch bei uns in den Alpen zuhause
Er ist das große Kaliber für den Falkner. Ab Hase aufwärts reicht das Beutespektrum, über Fuchs bis zum Reh, nichts ist dem unbestrittenen König der Lüfte zu kräftig. Seine Unerschrockenheit, Kraft und Geschwindigkeit machen sich die Mongolen für die Wolfsjagd zunutze. Aufgrund seines Gewichts muß der Falkner einiges an Erfahrung besitzen, um ihn in der richtigen Jagdkondition zu halten.